Beschäftigte von Kirche und Diakonie erhalten Einmalzahlungen für 2006. Evangelisch-Lutherische Kirche prüft Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie und Tarifvertrag der Länder

Beschäftigte von Kirche und Diakonie erhalten Einmalzahlungen für 2006. Evangelisch-Lutherische Kirche prüft Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie und Tarifvertrag der Länder

München, 19. 09. 2006 Die rund 80.000 Beschäftigten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und ihrer Diakonie werden im Dezember 2006 zusätzlich zu ihren regulären Löhnen eine Einmalzahlung erhalten. Das hat die Arbeitsrechtliche Kommission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ARK Bayern) in ihrer Sitzung am 18. Juli 2006 in München beschlossen. Die Einmalzahlung beträgt bei Vollzeitbeschäftigten 150 Euro, bei Teilzeitbeschäftigten richtet sich der Betrag anteilig nach der wöchentlichen Arbeitszeit. Auszubildende, Praktikanten und Schüler erhalten für 2006 Einmalzahlungen in Höhe von 100 Euro.

„Alle Beschäftigten von Kirche und Diakonie in Bayern erhalten somit die gleichen Einmalzahlungen – unabhängig von ihrer Vergütungsgruppe“, sagte Rüdiger Thiel, der Vorsitzende der ARK Bayern. Damit bekommen die Beschäftigten von Kirche und Diakonie in Bayern insgesamt höhere Einmalzahlungen als die Beschäftigten im öffentlichen Dienst: Denn der Tarifvertrag der Länder sieht für das Jahr 2006 gestaffelte Einmalzahlungen vor, die je nach der Vergütungsgruppe des einzelnen Mitarbeiters zwischen 50 und maximal 150 Euro liegen.

Außerdem fixierte die ARK Bayern erste Schritte für die Reform der Tarifregelungen in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern und ihrer Diakonie. Um den Umstieg vorzubereiten, werden mit Wirkung zum 1. Januar 2007 die Bewährungsaufstiege und Lebensaltersstufensteigerungen angehalten. Ein weiterer Beschluss der ARK Bayern legt die Kompensation einer vorläufig gewährten Vergünstigung fest: Die Mitarbeitenden von Kirche und Diakonie beteiligen sich seit Beginn 2006 nicht mehr mit einem Prozent an dem Pflichtbeitrag der Dienstgeber zur Altersversorgung, weil die Dienstgeber deren Eigenbeteiligung an der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse Darmstadt (KZVK) voll übernommen haben. Die Beschäftigten beziehen daher seit Anfang dieses Jahres durchschnittlich um 1,5 Prozent höhere Nettolöhne pro Monat als in 2005. Um die finanziellen Mehrbelastungen, die hierdurch für die Dienstgeber entstanden sind, teilweise auszugleichen, einigte sich die Kommission darauf, dass die Weihnachtszuwendung für das Jahr 2006 um 12 Prozent sinken wird: von bisher 82,14 Prozent eines Bruttolohns auf 70,14 Prozent. „Die Weihnachtszuwendung wird gesenkt, um die zusätzliche Belastung der Dienstgeber teilweise auszugleichen – sie bedeutet daher keine Kürzung der Löhne im Vergleich zu 2005“, betonte Rüdiger Thiel.

Die Diakonie in Bayern arbeitet weiter an den Details ihres neuen Regelungswerkes, den so genannten Arbeitsvertragsrichtlinien Bayern (AVR-Bayern), die zum Beginn des Jahres 2007 in Kraft treten sollen. Wesentliche Inhalte sind bereits erarbeitet. „Die Lohnsumme, die die Diakonie derzeit für ihre Mitarbeitenden aufwendet, wird sich durch die neuen Regelungen insgesamt nicht verringern“, versicherte Thiel. Die Diakonie plant eine kostenneutrale Umstellung der Tarife. Die Vertreter der Evang. Luth. Kirche in Bayern und ihrer Diakonie werden bis September 2006 sowohl den Entwurf der neuen AVR-Bayern als auch den Tarifvertrag der Länder prüfen. „Ziel ist, zwischen den künftigen Tarifsystemen von Verfasster Kirche und Diakonie so viele Gemeinsamkeiten wie möglich herzustellen. Wir möchten außerdem die grundsätzliche Orientierung an den Regelungen des Freistaates Bayern beibehalten. Es steht uns deshalb jetzt viel Arbeit bei Detailprüfungen bevor, um für unsere Mitarbeitenden und unsere Rechtsträger passende Lösungen zu entwickeln“, sagte Dr. Karla Sichelschmidt, Leiterin des Landeskirchenamts und stellvertretende Vorsitzende der ARK Bayern.

Ihr Ansprechpartner

Daniel Wagner, Pressesprecher der ARK Bayern

Daniel Wagner

Pressesprecher der ARK
+ 49 179 537 4225