Beschäftigte bei Kirche und Diakonie erhalten künftig mehr Geld Arbeitsrechtliche Kommission reagiert auf die im Öffentlichen Dienst erzielte Tarifsteigerung

Beschäftigte bei Kirche und Diakonie erhalten künftig mehr Geld Arbeitsrechtliche Kommission reagiert auf die im Öffentlichen Dienst erzielte Tarifsteigerung

München, 14. 03. 2013 Die Arbeitsrechtliche Kommission (ARK) in Bayern hat bei ihrer Sitzung am 14. März in München Tariferhöhungen analog zu den im öffentlichen Dienst erzielten Gehaltssteigerungen beschlossen. Rund 80.000 Mitarbeitende in Kirche und Diakonie, die nach der Kirchlichen Dienstvertragsordnung (DiVO) bzw. den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR Bayern) vergütet werden, erhalten demnach in 2013 und 2014 mehr Geld.


Die Vergütungen sämtlicher privatrechtlich Beschäftigter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern steigen rückwirkend vom 1. Januar 2013 an um 2,65 Prozent; am 1. Januar 2014 steigen ihre Bezüge dann erneut um 2,95 Prozent. Für Mitarbeitende bei der Diakonie wird die Gehaltserhöhung am 1. Juli dieses Jahres wirksam, da die Kostenträger keine rückwirkenden Tarifsteigerungen übernehmen. Zum Ausgleich erhalten Beschäftigte der Diakonie, die im Juli 2013 seit mindestens sechs Monaten beschäftigt waren, eine Einmalzahlung in Höhe des vollen Betrages in Höhe von 450 Euro (Teilzeit anteilig).


Von 2013 an gibt es für alle Beschäftigten in Kirche und Diakonie einheitlich 30 Urlaubstage im Jahr; für Auszubildende 27 Urlaubstage. Das Ausbildungsentgelt erhöht sich um 50 Euro pro Monat für das Jahr 2013 sowie ebenfalls um 2,95 Prozent von Januar 2014 an. Für Auszubildende in der Diakonie gilt eine gleichwertige Regelung zur Anhebung der Ausbildungsvergütung (50 Euro pro Monat ab 1. Juli 2013 zuzüglich einer Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro im Juli 2013). Zudem werden Auszubildende grundsätzlich übernommen, sofern eine Ausbildungsstätte nicht über den Bedarf des eigenen Trägers
hinaus ausbildet.


Der Vertreter der Dienstnehmerseite in der ARK, Klaus Klemm, begrüßte den Beschluss, obwohl er sich einen höheren Abschluss gewünscht hätte. Mit Blick auf die finanzielle Situation diakonischer Träger, insbesondere der mangelnden Refinanzierungsmöglichkeiten sei eine höhere Entgeltsteigerung jedoch „leider nicht durchsetzbar“ gewesen. Im Umfang entspreche das Verhandlungsergebnis jedoch voll dem Abschluss im Öffentlichen Dienst. Durch die Einmalzahlung im Jahr 2013 gebe es für Mitarbeitende im Bereich der Diakonie bis zur Entgeltgruppe 7 eine kleine soziale Komponente. Klemm wörtlich; „Es waren intensive, aber konstruktive Verhandlungen, die wieder zeigen, dass der dritte Weg in Bayern sehr gut funktioniert.“

Für die Dienstgeberseite äußerte sich Pfarrer Günther Bauer, Vorstand der Inneren Mission München: „Gut ist, dass unsere Beschäftigten mehr Geld für ihre verantwortungsvolle Arbeit bekommen; schlecht ist, dass zu wenig Netto vom Brutto bleibt. Größter Profiteur der Tariferhöhungen sei stets der Bundesfinanzminister.“

Ihr Ansprechpartner

Daniel Wagner, Pressesprecher der ARK Bayern

Daniel Wagner

Pressesprecher der ARK
+ 49 179 537 4225