Nürnberg/München, 21. 10. 2016. In der ARK Bayern stellen turnusgemäß wieder die ArbeitnehmervertreterInnen den Vorsitzenden. Der Vorsitz des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechtsgremiums wechselt jährlich zwischen kirchlichen und diakonischen DienstgeberInnen und DienstnehmerInnen, so dass innerhalb von vier Jahren jede der vier in der ARK vertretenen Gruppen einmal den ersten Vorsitz innehat. Neuer erster Vorsitzender ist Klaus Klemm, gewähltes Vorstandsmitglied des Verbands kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (vkm). Zu seinem Stellvertreter wurde sein Vorgänger Tobias Mähner, Mitglied des Vorstands der Diakonie
Bayern, gewählt.
Für das kommende Jahr unter seiner Vorstandschaft sieht Klaus Klemm vor allem den Fachkräftemangel in der Pflege und in den KiTas als Herausforderung für die ARK Bayern. Der Erhalt der zusätzlichen Altersversorgung für die DienstnehmerInnen im bisherigen Umfang ist ihm mit Blick auf die Beamtenversorgung besonders wichtig. Daneben wird sich die Kommission in seinen Augen mit den notwendigen Änderungen der Arbeitsrechtsregelung „Berufliche Mitarbeit“ und deren Umsetzung intensiv beschäftigen müssen. Derzeit läuft in Kirche und Diakonie eine intensive Diskussion darüber, ob die so genannte ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen)-Klausel, wonach Mitarbeitende bei Kirche und Diakonie einer Mitgliedskirche der ACK angehören müssen, in ihrer augenblicklichen Form noch zeitgemäß ist. „Forderungen sind schnell erhoben, wenn es um die Verantwortung und auf Kosten der jeweils anderen Seite geht. Dienstgemeinschaft funktioniert anders. Sie lebt vom gemeinsamen „Bohren dicker Bretter“, vom Schauen aufeinander, vom Suchen und Finden gemeinsamer Lösungen und Kompromisse, und nicht zuletzt von der Wahrhaftigkeit im Umgang miteinander“, formuliert Klaus Klemm die Leitlinien seines Vorsitzes.
Sein Stellvertreter Tobias Mähner äußerte im Rückblick auf die Zeit seines Vorsitzes Dankbarkeit für die erreichten Ergebnisse in der ARK: „Es waren zum Teil harte Auseinandersetzungen, die gerade in der Tarifrunde 2016/2107 geführt wurden. Dennoch blieben der Respekt vor den Argumenten des Gegenübers und die menschliche Wertschätzung dabei nie auf der Strecke. Die anstehenden Aufgaben in der ARK werden auch in Zukunft eines solchen Miteinanders bedürfen. Dazu will ich meinen Teil im neuen Amt beitragen.“
Die ARK Bayern
Nach einem Beschluss der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern von 1977 wird für die Ausgestaltung des Diensverhältnisses sowie die Ordnung und Fortentwicklung der Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie eine Arbeitsrechtliche Kommission gebildet. Sie beschließt insbesondere Regelungen zu Abschluss und Inhalt von Arbeitsverträgen und ist für das Aushandeln von Entgelten zuständig. Die Beschlüsse der ARK sind verbindlich und wirken normativ. Die ARK Bayern ist das oberste Tarifgremium für Evangelisch-Lutherische Kirche und Diakonie in Bayern. Ihre Entscheidungen betreffen deren derzeit rund 117000 Mitarbeitende. Die ARK besteht aus 16 unabhängigen Mitgliedern. Sie ist paritätisch besetzt mit je vier Vertreterinnen und Vertretern der Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst, der Mitarbeitenden im diakonischen Dienst, der kirchlichen Körperschaften und der Träger diakonischer Einrichtungen.