Ev.-Luth. Kirche in Bayern führt Praxisjahr für angehende Kirchenmusiker ein. „Absolventen der Kirchenmusikhochschule Bayreuth werden künftig sehr gute Jobchancen haben“

Ev.-Luth. Kirche in Bayern führt Praxisjahr für angehende Kirchenmusiker ein. „Absolventen der Kirchenmusikhochschule Bayreuth werden künftig sehr gute Jobchancen haben“

München, 15. 02. 2011 Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) führt das Praxisjahr für Absolventinnen und Absolventen der Kirchenmusikhochschule Bayreuth rückwirkend zum Januar 2011 wieder ein. Das hat die Arbeitsrechtliche Kommission der ELKB (ARK Bayern) auf ihrer Sitzung am Montag in München beschlossen. 2005 war das Praxisjahr – damals Praktikumsjahr genannt – im Zuge der Landesstellenplanung Kirchenmusik abgeschafft worden, da die Haushaltsmittel für die Finanzierung neuer kirchenmusikalischer Projekteinsätze benötigt wurden. Die letzten dieser Projekteinsätze liefen Ende 2010 aus: das Budget steht nun für das Praxisjahr zur Verfügung. „Uns war wichtig, dass durch das Praxisjahr keine Planstellen für Kirchenmusiker ersetzt werden“, erläuterte Günter Popp, der Vorsitzende der ARK Bayern.

Ziel der Wiedereinführung ist es, die Praxisfähigkeit angehender Kirchenmusikerinnen und -musiker zu verbessern und so ihre Chancen auf dem bundesweiten Arbeitsmarkt zu erhöhen. Die Musiker erhalten während des Praxisjahres ein Gehalt von 1.800 Euro (mit Master-Abschluss) bzw. von 1.600 Euro (mit Bachelor-Abschluss) plus Jahressonderzahlung. Das Praxisjahr ist Voraussetzung, um sich in Bayern auf eine Planstelle für Kirchenmusiker bewerben zu können. Alternativ erkennt die ELKB eine mindestens zweijährige relevante Berufstätigkeit in einer anderen Landeskirche an.

„Eine Umfrage unter Studierenden und Absolventen der Kirchenmusikhochschule Bayreuth hat gezeigt, dass das Praxisjahr dort sehr geschätzt wird“, sagte Klaus Wedel, Präsident des Verbandes Evangelischer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Bayern e.V und Mitglied der ARK Bayern. Das Hochschulstudium sei durch die Umstellung auf die Bachelor- und Master-Abschlüsse so straff organisiert, dass den Studierenden für studienbegleitende Praktika kaum Zeit bleibe. „Wer nach dem Studium im Praxisjahr angestellt ist, bekommt einen Mentor zur Seite gestellt, der dabei hilft, in den Beruf hineinzuwachsen“, so Wedel. Viele andere Landeskirchen würden gerne ein solches Praxisjahr anbieten, könnten es sich aber aus finanziellen Gründen nicht leisten, sagte Wedel. Außerhalb Bayerns gebe es nur bei der württembergischen Landeskirche ein Praxisjahr für Kirchenmusikerinnen und -musiker. „Absolventen und -absolventinnen aus Bayreuth werden daher bundes- weit sehr gute Chancen haben, wenn sie sich nach der einjährigen Berufseinführung um eine Stelle bewerben“, sagte Wedel.

Ihr Ansprechpartner

Daniel Wagner, Pressesprecher der ARK Bayern

Daniel Wagner

Pressesprecher der ARK
+ 49 179 537 4225